Die 1. Mannschaft des BSV hat es geschafft. Nach 14 hart umkämpften Saisonspielen und langem Rechnen ist einer der knappsten Aufstiege unter Dach und Fach. Nach einem zweijährigen Abstecher in der Badenliga steigt die 1. Mannschaft in der Besetzung Melanie Bauer, Saskia Richter, Thorsten Haist, Frank Kiefer, Jochen Krauth, Michael Waidmann und Jens Buchgeister wieder in die Baden-Württemberg Liga auf.
Dabei war die Ausgangssituation vor den letzten beiden Spielen in Lahr und Ettenheim alles andere als erfolgversprechend. Die Mannschaft lag zwar nach Punkten gleich auf mit dem Tabellenführer aus Heilbronn, jedoch hatte dieser seine Spiele höher gewonnen und lag mit deutlichem Vorsprung in Front. Allerdings mussten die Heilbronner noch gegen Konstanz antreten, die nur einen Punkt Rückstand auf das Führungsduo aufwiesen.
Im ersten Spiel gegen Lahr konnte der BSV ein 6:2 Sieg einfahren. Hierbei zeigte insbesondere Michael Waidmann im Einzel seinen starken Kampfeswillen. Nach verlorenem 1. Satz konnte er das Spiel noch herumdrehen, das sich am Ende noch als mitentscheidend herausstellen sollte.
Gegen die heimstarken Ettenheimer kam es dann zum Show-Down. Die beiden Damen konnten sich nach verlorenem ersten Satz deutlich steigern und die Mannschaft mit 1:0 in Führung bringen. Hingegen hatte das 1. Herrendoppel Krauth/Buchgeister keine Chance und verlor schnell in zwei Sätzen. Im 2. Herrendoppel fochten Michael Waidmann und Thorsten Haist einen waren Krimi aus. Der erste Satz konnte mit dem denkbar knappen Ergebnis von 17:16, obwohl man bereits mit 14:16 im Hintertreffen lag, durch eine Hechtrolle von Michael gewonnen werden. Im zweiten Satz ging es ähnlich spannend zu. Nach einer 13:9 Führung stand es plötzlich 13:13. Jetzt waren wieder gute Aufschläge von Thorsten Haist gefragt, der an diesem Tag Nerven wie Drahtseile bewies und den Sieg mit 15:13 einfuhr. Trotz der 2:1 Führung stellte sich keine Sicherheit in der Mannschaft ein, so dass nacheinander die Einzel von Jochen Krauth, Saskia Richter und Jens Buchgeister verloren gingen und zu einem 2:4 Zwischenstand führten. An diesem Tag war es Michael Waidmann vorbehalten, den BSV in das Rennen um den Titel zurückzubringen. Trotz des verlorenen 1. Satzes kämpfte er seinen stärker eingeschätzten Gegner fast bis zur völligen Erschöpfung nieder und brachte den BSV auf 3:4 heran. Im abschließenden Mixed kam es wieder zu einem Krimi, bei dem Melanie Bauer und Thorsten Haist gute Nerven bewiesen und kaltschnäuzig das Spiel mit 13:12 und 13:11 gewannen und somit dem BSV das Unentschieden retteten. Damit war klar, nur wenn Konstanz gegen den Spitzenreiter aus Heilbronn gewinnt, besteht noch eine rechnerische Chance auf den Meistertitel. Auch diese Partie war an Spannung nicht zu überbieten. Erst in der letzten Spielpaarung konnte Konstanz den 5:3 Sieg sicherstellen und die Hoffnung der Eggensteiner auf den Meistertitel nähren. Die Frage, ob nun Konstanz oder der BSV den Meistertitel gewonnen hatte, konnte niemand schnell beantworten, da nicht nur Punktgleichheit von 23:5 herrschte, sondern auch eine Gleichheit im Spielverhältnis mit 76:34 vorlag. Somit musste nun das Satzverhältnis über den Aufstieg entscheiden. Dies konnte selbst der Staffelleiter am Abend nicht klären, sondern musste die Rechenaufgabe auf den nächsten Morgen verschieben. Tatsächlich ergab sich hierbei nach insgesamt 112 Saisonspielen ein Unterschied von einem einzigen Satz, der für den BSV die Meisterschaft bedeutete. In dieser Form ist dies ein wirklich denkwürdiger Aufstieg in der langen Badmintongeschichte des Landes Baden-Württemberg. Schade, dass nur eine Mannschaft aufsteigen kann, so knapp zu scheitern, hat wirklich niemand verdient. Darum wünschen wir dem PTSV Konstanz in der nächsten Saison mehr Glück bei den Aufstiegsbemühungen.
Innerhalb der guten Gesamtmannschaftsleistung ragte insbesondere Melanie Bauer heraus, die jedes Mixed gewann und nur ein einziges Damendoppel mit einer Ersatzspielerin verlor.
Jens Buchgeister